... nur für Freunde der Urtriebsforschung

Evelynn Fink / Philipp Lingg / Hias

Vom Zipflziagn und Schnidlastock …


album: „… nur für Freunde der Urtriebsforschung“
artist: Evelyn Fink-Mennel, Philipp Lingg feat. Johannes Bär, den Hias u.a.
release: 23. 9. 2017
label: BOOMSLANG RECORDS
vertrieb: Lotus Records / Galileo Gmbh analog / digital
katalog-nr: BOOM0521
EAN/GS1-code: 9120011930521

Vom Zipflziagn und Schnidlastock

In Zusammenarbeit mit dem Wiener Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch veröffentlicht BOOMSLANG Records im Herbst eine CD mit verklausulierten erotischen Minneliedern aus dem 19. und 20. Jahrhundert.
Entnommen dem Buch des Philologen und Sexualforschers Friedrich Salomon Krauss, herausgegeben 1929. Er war ein Mann, der sich geltenden Konventionen widersetzte. Um die Jahrhundertwende wandte er sich der aufkommenden Sexualwissenschaft zu, Krauss gilt auf diesem Gebiet als Pionier und unterhielt Kontakte zu Sigmund Freud. Das Interesse am Geschlechtsleben der Menschen bewog ihn zu einer Sammlung von Minneliedern des deutschen Stadt- und Landvolkes. Krauss versammelt in diesem 316 Seiten umfassenden Band 12 Beiträge verschiedener Autoren mit Forschungsergebnissen aus Österreich und Deutschland. Neben Gassenliedern, Studenten-Schnickschnackliedern, Leberreimen aus alter und neuer Zeit, Klapphorn-Versen und Schüttelreimen werden 5 Beiträge zum „Minnelied“ verschiedener Regionen/Städte bzw. der Berufszunft der Seefahrer geboten.

Im Auftrag des MUVs hat nun das Duo Finkslinggs diese Lieder vertont. Zwei der beliebtesten Stimmen Vorarlbergs: Evelyn Fink-Mennel und Philipp Lingg sind nun im Doppelpack zu hören.
Sie singen von der “schönen Müllerin, flugs war er in ihrer Mühle drin” und vom lustigen “Zipflziagn, dass ma kloane Kinda kriagn”. Die Sängerin und Violinistin Evelyn Fink-Mennel beschäftigt sich seit Jahren mit traditioneller österreichischer und internationaler Ethnomusik, interessiert sich für Lieder als kultur- oder sozialhistorische Quelle, forscht und setzt es in die Praxis um.
Philipp Lingg schrieb den Hit „Vo Mello bis ge Schoppornou“ und feierte mit der Band Hmbc Chart-Erfolge. Verhütungsmuseums-Leiter Christian Fiala freut sich über die neue CD: „Früher spielte die Volksmusik eine zentrale Rolle in der Kommunikation der Menschen, weil es kaum Medien gab. Hier konnten – wenn auch verklausuliert – Sexualität und Fruchtbarkeit besungen werden. Auch wir als Museum brechen Tabus und thematisieren, was viele Menschen sehr wichtig ist, sie aber für unaussprechlich/peinlich halten. Insofern passen diese Minnelieder perfekt zum Verhütungsmuseum.”
Zusammen mit „dem Hias“ an Kontrabass und Alfred Vogel an diversen Percussions-Instrumenten wird hier gescheppert, gejodelt und musiziert, dass einem fast das Dirndl platzt oder d`Lederhosen obi rutscht … Evelyn Finks präzise und ausdrucksstarke Stimme und ihre Fähigkeit, sowohl gesanglich als auch mit ihrer Geige wunderbar zu improvisieren und Philipp Linggs dynamisch- grooviges Gitarrenspiel und juchzende Jodlerei schaffen im Verbund eine regelrechte Hörfreude, nicht nur für Freunde der Urtriebsforschung, sondern auch für solche, die authentischer Volksmusik und deren zeitgenössischen Ausdrucksformen etwas abgewinnen können und auch gerne über den Tellerrand hinaus blicken …